Christian Schnurer, Salva Vida-Feldkreuz, 2020
Stahl/Lack/Blei/Gold / Maße 180 x 70 x 50 cm
Seit 2016 thematisiert "Salva Vida" von Christian Schnurer die internationale Beziehung zwischen dem Zentrum Europas und den Lebensbedrohungen an den Rändern des Kontinents. Schwimmwesten von Geretteten wurden bei der Rückfahrt von einem Hilfstransport von Lesbos nach München transportiert und als "Ready Made" im öffentlichen Raum platziert.
Jedes Objekt ist Repräsentant für ein Einzelschicksal, für die Angst und die Hoffnung eines unbekannten Menschen auf Lebensrettung. Es ist eine Ermahnung von Nichtbetroffenen an ihre Verpflichtung zur Hilfeleistung und eine Erinnerung an die Opfer der unterlassenen Hilfe. Für das "Salva Vida-Feldkreuz" wird eine Kinderschwimmweste in Blei abgegossen und die Oberfläche vergoldet.
Die Bleiskulptur wiegt 150 kg und ist auf einem Stahlrohrkreuz montiert, wie sie bei Landestegen zum Vertäuen von Fähren benutzt werden. Die Kreuzform tritt zurück. Wichtig ist die Materialumwandlung: Schaumstoff zu Blei – Blei zu Gold – Leicht zu Schwer – Arm zu Reich, die den ambivalenten Umgang mit dem Migrationsthema in Politik und Gesellschaft sichtbar macht. Erstmals wurde das "Salva Vida-Feldkreuz" 2020 in Etsdorf auf dem "Kreuze-Weg" aufgestellt.
Auf der Landesgartenschau lässt das "Salva Vida-Feldkreuz" in Verbindung mit der Sphäre ‚Wasser‘ an den Wassermangel aufgrund des Klimawandels denken, der Menschen zur Flucht bewegt, die wiederum auf dieser Flucht über das Meer mit der lebensbedrohlichen Dimension des Wassers konfrontiert werden.